Aktuelle GPS-Geräte haben gut lesbare und beleuchtete Displays, einen hochwertigen und lange haltenden Akku, sind wind-und wetterfest und können mit einer Vielzahl an Funktionen und Erweiterungen klassische Fahrradcomputer vollständig ersetzen. Wer sich solch ein hilfreiches Gerät zulegen möchte, sollte vorab einige Dinge beachten und für sich klären, was es genau können soll.
Die Unterschiede beim Navigieren.
Im Radsportbereich findet man zwei unterschiedliche Formen von Fahrradnavigation vor. Ist das Gerät klein, also von der Form her wie ein herkömmlicher Fahrradcomputer, und hat trotzdem eine Navigations-Funktion wird der Fahrer an einer vorher eingespeicherten Route entlanggeführt, sogenannten Tracks. Das Gerät führt von Punkt zu Punkt und weist dabei die Richtung mit bestimmten Symbolen, oft eine Pfeil-Darstellung. Diese Technik ist oft günstiger und die Geräte robuster, da sie mit weniger technischen Innenleben auskommen. Durch die fehlende Karte ist man etwas eingeschränkter, was spontane Tourenänderungen angeht. Viele solcher Geräte haben aber die Möglichkeit, eine gefahrene Strecke, sei es spontan zur Erkundung oder als vorab gespeicherte Route, zurück zu fahren und wieder zum Start dieser Strecke zu navigieren.
Bei Fahrrad-Navigationsgeräte mit Kartenmaterial ist man flexibler, da man seinen Standort jederzeit sehen und auch ändern kann. Fällt einem spontan ein POI, ein Point of Interest auf kann man ihn bequem und spontan ansteuern, ohne sich Gedanken um den weiteren Routenverlauf oder das Verlassen der Strecke zu machen. Bei solchen Geräten sollte man sich vorab über die mögliche Akku-Laufzeit informieren, bevor man mitten im Nirgendwo sprichwörtlich im Regen steht.
Das Display als zentrales Element
Während die Track-Geräte ohne Kartendarstellung meist klassisch mit seitlichen Knöpfen bedient werden verwenden Geräte mit Kartendarstellung überwiegend Touchscreens. Die Vielzahl an Funktionen, die diese Geräte bieten, können so einfach und intuitiv bedient werden.
Hierbei wird zwischen zwei verschiedene Techniken unterschieden:
Ein sogenanntes resistives Display reagiert auf Druck. Der Vorteil dieser Technologie ist, dass es unabhängig von Umwelteinflüssen, wie Regen oder durch getragene Handschuhe bedient werden kann. Multi-Touch-Gesten, wie man sie von den meisten Smartphones kennt, sind nur schwer bis gar nicht möglich.
Bei einem Kapazitiven Display wird durch Kontakt ein elektrisches Feld generiert, das die Bedienung ermöglicht. Diese Displays reagieren genauer und lesen bestimmte Gesten, wie das Wischen (auch „Swipen“ genannt) aus. Daher ist eine intuitivere Bedienung mit weniger Buttons der gewünschten Funktion möglich. Bei Regen kann es aber sein, dass das Display schlecht reagiert. Werden Handschuhe getragen, sollte auch darauf geachtet werden, für diese Technologie geeignete Modelle zu verwenden. Hier werden in den Bereichen der Fingerspitzen Silberfäden eingenäht, die elektrisch leiten und das benötigte Feld generieren.
Einige Geräte mit kapazitivem Display haben je nach Technologiestand, weniger Einschränkungen und lassen sich auch bei Nässe und mit Handschuhen bedienen.
Vor und nach der Fahrt
Mittels Fahrradroutenplaner ist es möglich, die komplette Tour Online am PC oder per App zu planen, eventuelle Zwischenstopps einzufügen und Hindernisse zu umfahren. Viele Anbieter wie Garmin, Lezyne oder Teasi bieten auf ihre Geräte maßgeschneiderte Software an, die dies ermöglichen. Auch werden die speziell für Fahrradtouren, sei es vor der Haustür oder für die nächste Alpen-Tour, angebotenen Karten stetig aktualisiert. Hier gilt es, sich vorher zu informieren ob neuere Karten kostenpflichtig erworben werden müssen oder frei zur Verfügung stehen.
Zudem unterstützen viele Geräte die Möglichkeit, sich vorgefertigte Touren aus dem Internet direkt auf das Navigationsgerät zu laden und abzufahren. Wettkämpfer messen ihre Zeiten mit Gleichgesinnten, während man im Urlaub zu schönen Sehenswürdigkeiten geführt wird. Der große Vorteil hierbei: Von Fahrradfahrern für Fahrradfahrer gemacht.
Nach der Fahrt lassen sich Daten wie zurückgelegte Kilometer, Höhenmeter, die Strecke in Kartenansicht und vieles mehr einsehen, speichern und analysieren. Ein Höchstmaß an Bedienkomfort ist gegeben, wodurch die Planung und Analyse schnell und einfach erledigt ist.
Funktion aus allen Welten
Durch drahtlose Übertragungen wie per Bluetooth oder im Fahrradbereiche stark verbreiteter ANT+ Standard ist eine Kopplung von Geschwindigkeitssensoren, Tritt- und Herzfrequenz oder Wattmessern möglich. Auch eine Kopplung von Smartphones ist möglich und immer beliebter. Anrufe oder Nachrichten können auf dem Display ebenso angezeigt werden, wie die Höhe, Geschwindigkeit und Herzfrequenz. Man hat alles geordnet auf einen Blick.